Persönlichkeiten aus Wedderstedt

Gefährliche Krankheitserreger
Trichinen sind kleine Fadenwürmer, die die Krankheit Trichinellose hervorrufen können. Bei dieser kommt es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, später Muskelschmerzen oder Schwellungen. In einigen Fällen kann eine Trichinellose-Erkrankung sogar zum Tode führen. Trichinen können nur durch den Verzehr von rohem Fleisch, beispielsweise Schabefleisch, übertragen werden. Durch durchgängiges Erhitzen des Fleisches auf mindestens 65 °C oder Kälte werden die Trichinen abgetötet.

Andreas Christian Gerlach hatte die Methode der Trichinenschau entwickelt und als Lehrinhalt durchgesetzt. Daneben war er maßgeblich an der Entwicklung der Tierärztlichen Hochschulen generell, der Seuchenbekämpfung sowie der Einführung einer gerichtlichen Tiermedizin beteiligt.

Geboren wurde Andreas Christian Gerlach am 15. Mai 1811 in Wedderstedt, einem kleinen Örtchen zwölf Kilometer nördlich von Quedlinburg im Harz. Schon als Kind faszinierte ihn die Tiermedizin. Häufig ging er damals mit einem alten, erfahrenen Tierarzt mit und beobachtete dessen Arbeit mit den erkrankten Tieren. In Halberstadt besuchte Andreas Christian Gerlach das Gymnasium, nachdem er zuvor zwei Jahre in einer Schmiedelehre gewesen war.

Ab 1830 erfolgte seine Ausbildung zum Tiermediziner an der Königlichen Tierarzneischule zu Berlin. Danach arbeitete er als Tierarzt und an der Berliner Tierarzneischule u.a. als Pathologe. In Berlin übertrug man ihm bald die Leitung der ambulanten Klinik und später der Spitalklinik. Ein kurzes, intensives Intermezzo führte ihn zwischen 1859 und 1870 als Direktor an die Tierarzneischule Hannover. Als Geheimer Medizinalrat und Direktor der Königlichen Tierarzneischule Berlin lehrt er bis zu seinem Tod an dieser Einrichtung.

Andreas Christian Gerlach starb am 29. August 1877 in Berlin.

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