Gemeinde Hedersleben

Im Süden des Hakelsattels, dort wo die Stromtäler der Bode und Selke sich vereinigen, liegt der Ort Hedersleben, der heute zur Verbandsgemeinde Vorharz gehört.

Das Gebiet um Hedersleben war schon in der jüngsten Steinzeit besiedelt. Etwa um 200 durch die Warnen gegründet, soll Hedersleben 978 erstmals urkundlich erwähnt worden sein. Im 19. Jhd. erlebte die Landwirtschaft in der Region einen enormen Aufschwung, vor allem durch den Anbau von Zuckerrüben. Durch die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm im Jahr 1998 konnte die dorftypische Struktur erhalten und gepflegt werden. Besonderer Anziehungspunkt ist das Zisterzienserkloster St. Gertrudis. Als architektonisches und kulturhistorisches Kleinod beherbergt es heute eine Bildungseinrichtung mit Klosterküche, Klostergarten und landwirtschaftlichen Freilandmuseum.

Postleitzahl: 06458
Vorwahl: 039481


ca. 1300 Einwohner

Bürgermeister

seit 1.7.2022 - Adolf Speck (amtierend)
2019 bis 2022 - Michael Schmidt
1998 bis 2019 - Kornelia Bodenstein

Hausanschrift
Magdeburger Str. 3
06458 Hedersleben
Tel.: 039481 81330
E-Mail: info@vorharz.net
Homepage: www.vorharz.net

Sehenswertes
Zisterzienserkloster St. Gertrudis (1253), teilweise spätromantsich
Klosterkirche (1846 erbaut)
Evangelische Kirche St. Trinitatis (1753 erbaut)
Naturlehrpfad

Denkmale
Grabstätten auf dem Ortsfriedhof für sieben unbekannte KZ-Häftlinge, die im April 1945 auf einem Todesmarsch vom KZ Langenstein-Zwieberge, einem Außenlager des KZ Buchenwald, ermordet und begraben wurden.

Museen
Kindermuseum im Gemeindschaftshaus Hederslebener Hof

Freizeit- und Ausflugtips
idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die Bodeaue, das Selketal und in den Hakel
Domburgruine im Hakel
Tennisplatz, Kegelbahn

Veranstaltungen
Erntedankfest im September
Oldtimerfest im September

Verkehr
Hedersleben wird von regionalen Buslinien angefahren. Es besteht Verbindung von und nach Quedlinburg, Ditfurt, Heteborn, Gatersleben und Nachterstedt. Dabei gibt es Montag bis Freitag 21 Verbindungen aus 24 Verbindungen nach Quedlinburg; am Wochenende jeweils 5 Verbindungen von und nach Quedlinburg. Des weiteren halten Züge des Harz-Elbe-Expresses am Haltepunkt "Hedersleben-Wedderstedt" auf der Bahnstrecke Halle–Halberstadt in jede Richtung 13 mal täglich. (Stand: August 2009)

Medien
Regionale Tageszeitung ist die Mitteldeutsche Zeitung.

Bildung
In Hedersleben gibt es eine Grundschule. Eine Sekundarschule im gleichen Gebäudekomplex wurde wegen Schülermangel geschlossen. Die Pläne, dort eine Sekundarschule in evangelischer Trägerschaft einzurichten[2], wurden Anfang 2010 umgesetzt. Am 6. August 2010 wurde die Schule mit der ersten 5. Klasse eröffnet.[3]

Literatur
Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, S. 203, ISBN 3-520-31402-9

Religion
Das Zisterzienserinnenkloster St. Gertrud (Patrozinium: Gertrud von Nivelles) wurde 1253 errichtet und 1262 kamen die Nonnen aus dem Kloster Helfta hinzu. Die ältere Marienkirche wurde nach der Reformation als Simultankirche genutzt. 1713 errichtete das Kloster auf eigenem Grund eine evangelisch Pfarrkirche, während die katholische Gemeinde im Jahr 1717 eine neue barocke Kirche (mit Ausnahme des bis heute erhaltenen Kirchturms) erbaute. 1810 wurde das Kloster nach dem Reichsdeputationshauptschluss durch die westfälische Regierung aufgehoben. Letztendlich konnte 1841 die Pfarrei neu errichtet werden und 1845 mit dem Wiederaufbau der mittlerweile teilweise stillgelegten und baufälligen Kirche begonnen wurde.
Die katholische Gemeinde St. Gertrud gehört mit der Gemeinde Herz-Jesu Thale und der Gemeinde St. Mathilde Quedlinburg zur Pfarrei St. Mathilde (Quedlinburg) mit Sitz in Quedlinburg. 2003 wurde zur 750-Jahr-Feier ein Gedenkstein errichtet.St. Benno Verlag (Hrsg.): Kleine Gemeinde feierte große Tradition. 750 Jahre Zisterzienserinnenkloster und katholische Gemeinde Hedersleben. In: Tag des Herrn. 43, St. Benno Buch- und Zeitschriftenverlagsgesellschaft mbH, Leipzig, Magdeburg 26. Oktober 2003 (http://www.tag-des-herrn.de/artikel/1608.php, abgerufen am 26. Februar 2010). Sie wurde 2005 umfassend saniert.

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