Das Gutsherrenhaus im Wandel der Zeiten

Die Anfänge/ Die Gutsbesitzer
Einst diente das Haus als Wohnsitz des jeweiligen Gutsherren. 1396 gehörte der Gutshof den Schenken von Neindorf. Als Eigentümer des Gutes folgten Friedrich von Itzenplitz, der es 1525 an Ludolf von Wenden, den vorletzten seines Geschlechts, verkaufte. Mit Ludolfs Sohn Johann, der auch in Rodersdorf begraben wurde, starb am 13. März 1595 das Geschlecht aus. Nach den Wenden bewirtschafteten die von Wiedensee das Gut bis zum Tode des Friedrich von Wiedensee im Jahre 1667. Zur königlichen Domäne wurde das Gut 1670 und wurde durch königliche Amtsleute verwaltet. Später wurde das Gut eine Erbpachts-Domäne und wurde durch Zahlung einer Ablösung zum Rittergut. Von 1817 - 1834 waren mehrere Einwohner gemeinschaftlicher Erbpächter. Im Jahre 1834 kam das Gut Rodersdorf durch eine Versteigerung in den Besitz der Familie Langenstraß. Die Familie Langenstraß bewohnte das Gutsherrenhaus bis zur Bodenreform nach 1945.

Nutzung des Gutshauses nach der Bodenreform
Historischer BücherschrankNachdem die Familie Langenstraß durch die Bodenreform ihren Besitz aufgeben mussten, fanden nach Kriegsende viele Flüchtlinge aus Ostpreußen, Schlesien und dem damaligen Sudetengau Zuflucht in Rodersdorf. Sie wurden zum Teil im Gutshaus untergebracht. Das große Haus bot für mehrere Familien Platz und die Möbel des letzten Gutsbesitzers Langenstraß wurden aufgeteilt. Ein dunkler Bücherschrank und ein Standbild vom Langenstraß sind im Gutshaus noch heute vorhanden. In den Jahren nach der Gründung der DDR, also nach 1949, wurden die Räume des zweistöckigen Hauses vielfältig genutzt; für den Kindergarten, für die Schule, als Gaststättenräume, es gab einen Frisör, eine Bibliothek, eine Arztpraxis, einen Tanzsaal und nicht zuletzt waren dort die Büroräume der Gemeindeverwaltung Rodersdorf eingerichtet.

Das Gutshaus – heute Kulturhaus
Die Senioren treffen sich zur Handarbeit und zu gemütlichen Kaffeenachmittagen, Kinder und Jugendliche nutzen das Haus für Ferien- und Freizeitaktivitäten, die Vereine laden hierher zu ihren Versammlungen ein, Vortags- oder Tanzabende finden statt und Familien nutzen die Räume für größere Feierlichkeiten. Das ehemalige Gutsherrenhaus ist heute ein beliebter Treff für Jung und Alt. Das alte Gutshaus aus der "Wendenzeit" hat im Laufe der Zeit viele baulichen Veränderungen erfahren. Im äußeren Erscheinungsbild sind heute noch barocke Stilelemente zu finden.

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