Warum werden die Rodersdorfer "Türken" genannt?

Dieser Frage sind wir nachgegangen. Die Wahrscheinlichkeit das die einstige Papiermühle in Rodersdorf mit diesem "Spitznamen" etwas zu tun hat stimmt eher nicht. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in der Rodersdorfer Papiermühle Zellstoff, Seidenpapier und Packpapier hergestellt. Später wurden Zigarettenfilter produziert. Aber für die Türkei? Die Bezeichnung der Rodersdorfer als "Türken" geht in der Geschichte wesentlich weiter zurück. Es wird vermutet, dass sich im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) türkische Söldner in Rodersdorf aufgehalten haben oder einfach nur "Fremde". Und weil man es nicht besser wusste nannte man diese dann "Türken".

Eine andere Bezugsmöglichkeit wäre der heilige Blasius. Die Kirche trägt seinen Namen und er wurde 316 in Sebaste, heute türkisches Gebiet, hingerichtet. Alles wage Vermutungen aber Möglichkeiten.

Sicher ist, die Legende um die Türken wird in Rodersdorf "gelebt". Das bis heute auf Festen gesungene volkstümliche Lied besagt es: "Bei uns im Türkenlande wird es so gemacht ..." (Melodie "Das alte Försterhaus"/Text: Edwin Menzel). Auch bei Schützenfesten wird man stets an Türken erinnert, wenn Sänftenträger im typisch türkischen Gewand die Schützenkönige durch´s Dorf tragen.

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