1900 - 1999
1906 wird die erste Omnibuslinie von Harsleben nach Halberstadt eingerichtet.
1909 kauft Postagent Flacke von der Gemeinde eine Baustelle im Mittentor und baut ein Wohnhaus mit Amtsräumen für die Postagentur. Bis Juli 1991 wurden die Räume von der Post genutzt.
1914/1918 fallen 80 Harslebener im ersten Weltkrieg, 6 werden vermißt.
1918 werden die Kastanienbäume, vom Amtstor bis zur Wegeleber Straße reichend, gefällt und öffentlich verkauft.
1921 wird auf dem Friedhof das Kriegerdenkmal errichtet, Tafeln mit den Namen der Toten und Vermißten des ersten Weltkrieges angebracht. Die Kosten beliefen sich auf 87.000 Mark und wurden von der ganzen Gemeinde getragen.
1923 gründet der Lehrer und Kantor Lange den gemischten Chor "Harmonie". Der Chor hat bis zum heutigen Tag Bestand, pausierte nur während des 2. Weltkrieges. 1945 gründeten Mitglieder vom Chor eine Trachtengruppe, sie gehörte dem Harz- Ensemble an und bestand bis in die sechsziger Jahre.
1939 werden zu Beginn des 2. Weltkrieges viele Männer zum Kriegsdienst eingezogen, Otto Bethmann wird wegen Hörens eines "Feindsenders" inhaftiert und stirbt im Gefängnis. Nach Kriegsende wird eine Straße im Dorf nach ihm benannt.
1945 übergeben Tierarzt Dr. Kurt Hessler und Bürgermeister Becker den Ort kampflos an die Amerikaner, 1641 Umsiedler kommen nach Harsleben, nicht alle können bleiben. Harsleben kommt zur sowjetischen Besatzungszone, eine Ortskommandantur wird eingerichtet. Soldaten der Sowjetarmee sprengen das Gebäude der neuen Post in der Thiestraße.
42 Menschen sterben an Typhus. 111 Männer aus der Gemeinde fielen im II. Weltkrieg.
1946 finden am 8. April Gemeindewahlen statt, stärkste Partei ist die LDP.
1948 verstirbt der Heimatdichter Hermann Vocke
1952 wird mit der Vergenossenschaftlichung der Landwirtschaft begonnen, die erste LPG im Dorf wird gegründet.
1954 wird die Kinderkrippe in der Kirchstraße eröffnet.
1960 bildet sich der Dorfklub und übernimmtdie Koordinierung der Kulturarbeit im Ort.
1968 erfolgt die Übergabe vom Wohnblock mit 24 Wohnungseinheiten an der Halberstädter Straße.
1970 wird am 1. September die neue Oberschule "Heinrich Heine" eröffnet.
1971 wird im ehemaligen Schulgebäude an der Bleiche ein neuer Kindergarten in Betrieb genommen.
1975 schließt sich Harsleben dem Gemeindeverband Wegeleben und dem Medizinischen Zentrum an, entstehen 9 Eigenheime im Dorf.
1976 wird die Mehrzweckhalle der Bevölkerung zur Nutzung übergeben. Sie bietet 650 ( bei Tanzveranstaltungen ) bis 850 Personen Platz. Die Kosten beliefen sich auf 620.000 Mark.
1977 kommt bei einem Diemenbrand ein Kind ums Leben.
1978 wird der Schulleitung das neue Hortgebäude übergeben.
1979 entstehen am Fasanenweg 10 neue Eigenheime, beginnen die Arbeiten des 1. Bauabschnittes zum Anschluß an die zentrale Wasserversorgung.
1986 gestaltet sich die 850 Jahrfeier durch die Beteiligung der Betriebe, Genossenschaften, Vereine, Schüler des Ortes zu einem Höhepunkt für die ganze Gemeinde.
1988 erschlägt W. Künzel mit einer Eisenstange Klaus- Werner Schütze, sind 35 Prozent aller Haushalte an die Wasserversorgung angeschlossen, verstirbt im 67ten Lebensjahr Sanitätsrat Dr. Georg Weber- er praktizierte über 40 Jahre im Ort, wird Frau Emilie Hallensleben 95 Jahre alt und ist älteste Einwohnerin des Ortes.
1990 kommt das Ende für die DDR, geschieht die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Staatliche, genossenschaftliche Betriebe und Einrichtungen strukturieren sich um. Viele Bürger aus Harsleben wagen den Schritt in die Selbstständigkeit, nicht alle schaffen es, sich in der Marktwirtschaft zu behaupten. Sehr viele Bewohner geraten in die Arbeitslosigkeit. Von der Gemeinde wird die Errichtung eines 492.000 Quadratmeter großen Gewerbegebietes an der B 79 geplant, 1991 wird mit der Erschließung begonnen.
1991 hat Harsleben 1924 Einwohner, wird als erste Straße im Dorf die Bleichstraße grundhaft saniert, verlegt die Post ihre Agentur ins Rathaus, tritt die Gemeinde dem Abwasserverband Wegeleben bei, legt die Stadt Halberstadt Widerspruch gegen die geplante Bebauung im Harsl. Gewerbegebiet ein.
1992 brennt auf dem Alexanderplatz eine Scheune ab, errichtet die Gemeinde eine eigene Schlosserei, nimmt die Firma Gmyrek als erstes Unternehmen im Gewerbegebiet den Betrieb auf, gibt der Chor der "Wolga- Don- Kosaken" in der Kirche ein Konzert.
1993 beginnt das Bauunternehmen Scholz mit den Erschließungsarbeiten für das erste Eigenheimbaugebiet der "Thomaswiese", wird die Zweigstelle der Sparkasse in einem neuen Gebäude auf der Bleiche eröffnet, beginnen im ersten Bauabschnitt die Arbeiten für die Verlegung der Abwasserkanalisation, eröffnet als erste Pension der "Harsleber Hof" in der Kirchstraße, gibt Ivan Rebroff ein Konzert in der Kirche, beschließen die Gemeinderäte die Wohnungen im Wohnblock in der Halberstädter Straße als Eigentumswohnungen zu verkaufen.
1994 gehört Harsleben zur Verwaltungsgemeinschaft "Untere Bode" Wegeleben, wird das Kriegerdenkmal auf dem Friedhof durch die Gemeinde instand gesetzt, feierlich eingeweiht und Tafeln mit den Namen der Gefallenen vom II. Weltkrieg angebracht, wird das Kiefern, der Alexanderplatz und das Mühlenkulk vom Hochwasser betroffen, wird die Sparkassenfiliale 3 mal überfallen, beginnen die Bauarbeiten im 2. Eigenheimbaugebiet am Quenstedter Weg, wird mit dem Bau vom Schützenhaus und unterirdischen Schießstand begonnen, wird ein Radfahrweg an der L24 bis zum Grundstück Horn angelegt, sind bereits 1/3 aller Haushalte am Trink- und Abwassernetz angeschlossen.
1995 beginnt das Einwohnermeldeamt seine Arbeit, sind 75 Prozent aller Haushalte mit einem Anschluß an die Erdgasversorgung versehen, wird der Spielplatz am Turnplatz mit Hakenkreuzen beschmiert, werden auf dem Friedhof 64 Grabmale umgeworfen und beschädigt, leben 1966 Bürger im Ort.
1996 wird das Wohngebiet am Erzberg durch das einsetzende Tauwetter total überschwemmt, bildet sich eine Bürgerinitiative die gegen die Erweiterung der Fahrbahn (B79 ) und gegen das Abholzen der Kastanienbäume ist, beginnen die Sanierungsarbeiten vieler Straßen, gastieren in der Kirche die "Wiener Sängerknaben", muß die Feuerwehr Ende Dezember zum Löschen von zwei Wohnungsbränden ausrücken, leben in der Kommune 2142 Menschen.
1997 beginnen 18 ABM- Kräfte mit der Gestaltung Amtsgarten- Kieferngraben, ist der Sozialbau mit 10 Wohnungen in der Neuen Siedlung fertiggestellt, wird der Elternparkplatz am Kindergarten zur Nutzung übergeben, haben 2201 Bürger ihren Wohnsitz im Ort.
1998 wird die Gemeinde in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen, wird dank Spenden der Bevölkerung eine neue Uhr im Turm der Kirche eingebaut, kommt es im Gewerbegebiet zu einem Brand von 2 Heizöltanks mit je 2500 Liter Heizöl, brennt am Silvestertag die Küche der Gaststätte "Südkurve" aus, hat Harsleben 2279 Einwohner.
1999 beginnen im Rahmen der Dorferneuerung die Arbeiten in und an der Mehrzweckhalle, muß der mit Fördermitteln erbaute Spielplatz auf dem Turnplatz wegen mutwilliger Zerstörung geschlossen werden, schließt die Post ihre Filiale im Rathaus und eröffnet am 22. März eine Agentur im Textilgeschäft von Dagmar Krötki in der Halberstädter Str. 4, wird die Fahrbahn der B 79 zwischen Halberstadt und Harsleben erweitert, ein neuer Radweg vom Porta Warenhaus bis Ortseingang Harsleben angelegt, wird die Küche in der Kindertagesstätte geschlossen und die Essenversorgung durch Fremdfirmen abgesichert, wird am 30. Oktober die neue Harzer Käsefabrik "Otto Rusack" im Gewerbegebiet eingeweiht, wird die L 24 zwischen Harsleben und Wegeleben nach grundhafter Sanierung für den Verkehr freigegeben, sind Ende des Jahres alle Haushalte an die Be- und Entwässerung angeschlossen, hat die Gemeinde 2373 Einwohner.